Der Deutsche Mieterbund als ein Träger der Kampagne Mietenstopp ruft für den 11. September gemeinsam mit vielen anderen Verbänden und Initiativen zur bundesweiten Mietendemo in Berlin auf. Mieterinnen und Mieter in Deutschland brauchen Lösungen für die drängenden Probleme auf den deutschen Mietwohnungsmärkten. „Die Mieten steigen seit Jahren, der Neubau im bezahlbaren Segment stockt, Sozialwohnungen verschwinden, die Bodenpreise explodieren. Es ist höchste Zeit für Veränderung,“ fordert die Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes, Dr. Melanie Weber-Moritz.
Die Wohnungsmärkte in Deutschland geraten mehr und mehr aus den Fugen. Trotz vollmundiger Versprechen und zahlreicher Ankündigungen der Politik, Wohnraumgipfel und Wohnraumoffensive der Bundesregierung werden viel zu wenige Wohnungen in Deutschland neu gebaut, vor allem zu wenige bedarfsgerechte, das heißt für breite Schichten der Bevölkerung bezahlbare Mietwohnungen in Städten und deren Umfeld.
In den letzten 10 Jahren sind die Mietpreise insbesondere in den Großstädten und Ballungsgebieten rasant gestiegen. Ein Ende dieser Preisrallye ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Überdurchschnittliche Mietpreissteigerungen erreichen jetzt auch Mittel- und Kleinstädte. Private Wohnungsunternehmen, Immobilienfonds und Kapitalgesellschaften maximieren ihre Gewinne und erzielen Rekordabschlüsse. Auf der anderen Seite liegt die Wohnkostenbelastung für Deutschlands Mieter:innen schon bei durchschnittlich 30 Prozent, für einkommensärmere Haushalte bei fast 50 Prozent. Und die Wohnkostenbelastung steigt weiter.
„Die Politik hat über viele Jahre hinweg die sich deutlich abzeichnende Wohnungskrise nicht zur Kenntnis genommen und die Entwicklung auf den Wohnungs- und Immobilienmärkten schlicht verschlafen,“ kritisiert Weber-Moritz. Bis heute fehlt ein eindeutiges und klares Konzept, wie der Bau neuer bezahlbarer – das heißt langfristig preisgebundener – Wohnungen vorangetrieben, wie inflationäre Kostensteigerungen bei Grund und Boden verhindert und wie Mieter:innen gegen Kündigungen, Zwangsräumungen und hohe Mieten besser geschützt werden können. „Am 11. September gehen wir daher zusammen mit vielen Menschen auf die Straße, um ein lautstarkes Zeichen an die verantwortlichen Politiker:innen zu setzen, endlich den Kurswechsel in der Wohnungspolitik anzupacken,“ so Weber-Moritz.
Alle Informationen zur Demo finden Sie unter www.mietendemo.org